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5 Must-Knows für mittelständische Unternehmen in der Digitalisierung

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11/6/2019


Flexibler, kundenfreundlicher, schneller, smarter, menschlicher - kurz: digitaler. Was für mittelständische Unternehmen wichtig ist, um den Anschluss nicht zu verlieren, erfahren Sie in diesem Artikel.


Digitalisierung heißt das Credo der neuen Zeit - ein Begriff, der teilweise schwer zu greifen ist, da er inflationär für fast alle technischen und strukturellen Neuerungen genutzt wird. Manches Unternehmen hat den digitalen Wandel bereits umfassend für sich gedeutet, andere tun sich noch schwer. Die deutsche Post hat jüngst Ihre "Strategie 2025" bekannt gegeben und plant eine Investitionsoffensive von zwei Milliarden Euro, um sich zügig zu einem Technologiekonzern umzuwandeln. Ähnliche Vorreiter gibt es zuhauf auch unter kleineren Unternehmen. Im Vorfeld steht die Geschäftsleitung oftmals vor der schwierigen Entscheidung, welche konkreten Maßnahmen die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Firma am besten unterstützen. Effizienzsteigerung durch Automatisierung? Organisatorische und personelle Umstrukturierung für mehr Flexibilität? Erhöhung der Kundenfreundlichkeit durch digitalisierte Services? Und wie werden bei all den neuen damit verbundenen Datenerhebungen die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingehalten?

Eine sinnvolle Herangehensweise an diese Entscheidungsfindung gelingt nur durch eine genaue Analyse der Potenziale des eigenen Unternehmens in Hinsicht auf die Chancen der Digitalisierung. Wir geben Ihnen eine Übersicht über die Trends, die es hierbei unbedingt zu beachten gilt: 


1. Flexibler: Individuelle Angebote

Die Tendenz geht sowohl im produzierenden Gewerbe, als auch im Dienstleistungssektor stark hin zu individuellen und flexiblen Angeboten. Kunden haben heutzutage die Möglichkeit im Internet binnen kürzester Zeit eine Vielzahl von Leistungen zu vergleichen und davon ausgehend Ihre Kaufentscheidung zu treffen. Individualisierte Angebote und persönlicher Service sind dabei entscheidende Faktoren. "Subscription" und "On Demand" sind nur zwei der vielen Schlagworte, hinter denen sich individuelle Angebote verbergen, bei denen Kunden sich ihre Leistungen selber konfigurieren können. Daten, wie etwa zum Nutzerverhalten und zu Qualitätsansprüchen, ermöglichen den Unternehmen, ihr Angebot weiter zu differenzieren und genau das anzubieten, was ihre Kunden sich wünschen. 



2. Kundenfreundlicher: Digitale Geschäftsmodelle

Produkte und Dienstleistungen können mit innovativen, technischen Zusatzfunktionen ausgestattet werden, um deren Benutzerfreundlichkeit und Verkaufswert zu steigern. Maschinen und Geräte lassen sich beispielsweise oft mit Technik zur Fernwartung aufrüsten, wodurch sich viele Wartungsarbeiten und Updates direkt von der Zentrale des Herstellers aus durchführen lassen. Durch die Auswertung von Leistungsdaten der Geräte im Betrieb, lässt sich der Wartungsbedarf im Vorhinein erkennen und planen (Predictive Maintenance). Das verringert sowohl die Kosten, als auch die Ausfallzeiten beim Kunden. Dessen Nutzen kann so nicht nur stark erhöht werden, sondern es verändert sich zudem auch seine Rolle. Wenn dem Kunden beispielsweise per Online-Zugang Maschinendaten zur Verfügung gestellt werden, die ihn stets über den aktuellen Zustand seiner Geräte informieren, kann er selber an der Wartung mitwirken und Probleme eigenständig beheben, bei denen er zuvor einen Techniker rufen und mitunter lange Wartezeiten in Kauf hätte nehmen müssen.



3. Schneller: Automatisierung

Wer bremst, verliert: Der Preisdruck durch innovative Prozesse und durch den globalen Wettbewerb lässt die zulässigen Zeiträume und Kosten im eigenen Unternehmen zunehmend schrumpfen. Gleichzeitig versuchen Unternehmen, die Time-to-Market (Produkteinführungszeit) zu verringern und ihre Ressourceneffizienz durch automatisierte Abläufe weiter zu optimieren. Die Möglichkeiten der Automatisierung durch Technik gehen inzwischen weit über den Einsatz von Maschinen, die den Menschen bestimmte Fertigungsschritte und Aufgaben abnehmen, hinaus: Das Internet of things (IoT) erlaubt die drahtlose Vernetzung von Maschinen und Produkten sowie deren Kommunikation untereinander. Die Abstimmung der einzelnen Komponenten steigert nicht nur Effizienz und Qualität, sondern erlaubt auch, dass selbst komplexe Produktionsabläufe als Teil eines intelligenten Systems selbst organisiert werden. Industrie 4.0 und Smart Factory sind hier die Stichworte.


4. Smarter: Smart Factory (intelligente Fabrik)

Das Herzstück der Industrie 4.0 ist der Aufbau unabhängiger Produktionsumgebungen in Fertigung und Logistik. Voraussetzung dafür sind sogenannte cyber-physische Systeme, deren Einheiten (etwa einzelne Bestandteile einer Fertigungsanlage) sich mit Hilfe des Internets der Dinge (IoT) selbst koordinieren. Damit das funktioniert, werden die zu fertigenden Produkte mit einer "technischen DNA" versehen, die, etwa in Form eines Mikrochips, alle zu ihrer Fertigung notwendigen Informationen enthält. Diese Informationen lesen die Produktionseinheiten maschinell aus. So können auch Kleinserien und individualisierte Produkte rentabel hergestellt werden und dem Kostenrahmen klassischer Massenproduktion Konkurrenz machen. Der nächste Schritt ist die zunehmende Vernetzung intelligenter Fabriken untereinander: Die Kommunikation mit anderen Produktionsstätten, Logistik-Systemen und Partnerfirmen. Eine solche Zukunftsvision wäre etwa die selbst-organisierte Herstellung einzelner Produktbestandteile eines Automotors in unterschiedlichen Werken, inklusive des Transports zum letzten Produktionsstandort für das dortige Zusammensetzen des Motors; alles unter der Beteiligung von immer weniger Menschen.


5. Menschlicher: Arbeit 4.0

Bei der Schilderung der Zukunftsvision der intelligenten Fabrik wird vielen Lesern ein leichter Schauer über den Rücken gelaufen sein. Was wird aus den Menschen, die zuvor in der Fertigung gearbeitet haben? Welche Rolle kommt dem Menschen in einer automatisierten Wirtschaft generell zu? Was bedeuten solche Zukunftsvisionen für die Verteilung des Wohlstands in unserer Gesellschaft? Wo liegen die Grenzen und wer bestimmt sie? Solche Fragen tun sich automatisch auf und verlangen nach einer Antwort.

Ein Teil der Antwort ist die unter dem Schlagwort "Arbeit 4.0" mittlerweile breit geführte Debatte um die Zukunft unserer Arbeitswelt. Es ist klar, dass Zukunftsvisionen wie Industrie 4.0 uns gesellschaftlich nur dann zum Positiven erwachsen können, wenn Sie integriert in ein Zielbild guter Arbeit und guten Zusammenlebens umgesetzt werden. Im Kern der neuen Arbeitswelt stehen digitale Tools, die gänzlich neue Möglichkeiten der Kommunikation und der Zusammenarbeit ermöglichen. Wie gut Unternehmen in der Lage sein werden, diese Möglichkeiten zu nutzen und mit ihrer Hilfe eine glaubwürdige Vision einer guten Arbeitskultur zu vermitteln, wird immer mehr zum kritischen Erfolgsfaktor auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft werden. 

Am Ende des Tages bestimmen, und daran wird sich so schnell nichts ändern, stets die Menschen in einem Unternehmen die Richtung der Digitalisierung. Außerdem werden immer Aufgaben bleiben, die ausschließlich von Menschen erledigt werden können: Die Entwicklung neuer Innovationen, die persönliche Betreuung von Mitarbeitern und Kunden und nicht zuletzt die ethische Entscheidung darüber, welche Technologien gut für das Unternehmen und seine Stakeholder sind, und welche nicht. Diese Fragen werden in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen und die Rolle des Menschen in der digitalen Wirtschaft bestimmen.


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Automatisierung des Rechnungseingangs

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