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CLOUD (3/3) - Vor- und Nachteile

Sebastian Zang
3/11/2020

Ein Vorteil der Cloud aus Sicht der Unternehmen ist naheliegend: Unternehmen können den Betrieb der IT Infrastruktur outsourcen und sich klar auf die wettbewerbsrelevanten Kernkompetenzen und zentrale Wertschöpfung fokussieren.  

Das ist insbesondere für Unternehmen relevant, die besonders schnelle skalieren müssen: Etwa ein Unternehmen wie Netflix, bei dem zur Prime Time plötzlich Hunderttausende von Haushalten Filme aus der Netflix-Bibliothek streamen. Oder für ein Unternehmen wie N26, bei dem sich pro Tag bis zu 10.000 Neukunden registrieren. 

Cloud-Anbieter verkauften die Cloud-Lösung zunächst mit dem Hinweis, dies sei für Unternehmen billiger im Vergleich zum Betrieb eines eigenen Rechenzentrums. Das ist aus heutiger Sicht aber zu relativieren. Zwar gibt es Unternehmen, für die der Betrieb der IT-Infrastruktur in der Cloud tatsächlich günstiger ist, z.B. wird dies über den IT-Dienstleister DB Systel behauptet, der seine IT in die Cloud von AWS migriert. In der Regel sollten Unternehmen nicht mit geringeren Kosten rechnen, eher mit leicht höheren Kosten. 

Hingegen müssen Unternehmen dafür die Investitionssummen nicht mehr aufbringen, sondern zahlen on-demand. Das ist insbesondere für StartUps attraktiv, die typischerweise über einen niedrigen Finanzfluss verfügen und teure Anfangsinvestitionen wie etwa in Server und Ähnliches vermeiden möchten. 

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass in der Cloud nicht nur Rechenkapazität zur Verfügung steht. Softwareentwickler finden in der Cloud ein wachsendes Portfolio von "Diensten" wie etwa die Bilderkennung, das Natural Language Programming und ähnliche kognitive Leistungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren. Die Einbindung solcher Dienste in eigene Softwareprodukte ist vergleichsweise komfortabel und erlaubt Unternehmen, digitale Produkte mit KI-Komponenten sehr schnell zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. 

Wenn Unternehmen große Datenmengen analysieren wollen, dann stehen in der Cloud umfangreiche Tools dafür zur Verfügung; hier (und beim Preismodell) unterscheiden sich heute die Cloud-Dienste von AWS, Azure, Google Cloud oder der Telekom-Cloud maßgeblich. 


Cloud-Lösungen für KMU - Mein Tipp

Wer als Großunternehmen Rechenzentrumskapazität in Europa, den USA und/oder Asien benötigt, der kommt um die Hyperscale-Anbieter wie AWS, Azure oder Google Cloud kaum herum. Selbst die Telekom spielt bei solchen Aufträgen nicht mehr mit. 

Wer aber sein Geschäftsmodell auf den deutschen oder europäischen Markt ausrichtet, der hat durchaus Alternativen zu den Hyperscale-Anbietern. Tatsächlich gibt es Hunderte (!) von Cloud-Servicenabietern. Gerade für StartUps kann der Einstieg in die Cloud mit mittelständischen Cloud-Anbietern sehr viel Sinn machen, denn die großen Player bieten zwar niedrige Preise, aber kaum Support. Was, wenn die eigene Anwendungssoftware einmal nicht mehr läuft auf der Cloud? Mit mittelständischen Anbietern können kleinere Unternehmen oder StartUps den Leistungsumfang individuell vereinbaren, etwa auch die Administration und Fehlersuche vom Cloud-Anbieter übernehmen lassen.


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Sebastian Zang besitzt 20 Jahre Expertise in der IT Industrie. Seit 2011 begleitet und berät er als Geschäftsführer der Categis GmbH bei der Entwicklung einer Digital Roadmap und setzt IT Projekte in unternehmenseigenen Offshore Entwicklungszentren um. Als Director Mergers & Acquisitions für die börsennotierte Beta Systems Software AG bringt er seine Expertise zudem in die Bewertung und Weiterentwicklung von IT Geschäftsmodellen ein. Er ist zudem Keynote Speaker und Blogger rund um Digitale Transformation (bytesforbusiness.com).

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Cloud-Computing

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Sebastian Zang

Sebastian Zang

Sebastian Zang besitzt 20 Jahre Expertise in der IT Industrie. Seit 2011 berät er als Geschäftsführer der Categis GmbH bei der Entwicklung einer Digital Roadmap und setzt IT Projekte in unternehmenseigenen Offshore Entwicklungszentren um.