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Keynote 01: Digital Working Culture and Cultural Change

Julia Edelmann
12/4/2019

Mit dem zügigen Voranschreiten der Digitalisierung wird sich unser Arbeitsleben von Grund auf verändern, was mitunter zu Herausforderungen im Unternehmen führen kann. Was sind unsere Herausforderungen bei matchdigital und wie begegnen wir ihnen? 

Das Keynote-Konzept

In dieser Reihe möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in den Arbeitsalltag bei matchdigital geben. Kollaborativer Austausch sowie Lernprozesse sind uns sehr wichtig. Deshalb treffen wir uns jeden Montag, um gemeinsam die Woche zu besprechen. Im Anschluss an unser Meeting präsentiert eine Person aus unserem Team eine 10-15 minütige Keynote. Der Fokus soll hierbei auf Themen liegen, die entweder mit der Digitalisierung zu tun haben oder für unsere Zusammenarbeit im Team interessant sind. So hat abwechselnd jeder die Chance, über eines seiner Interessens- und/oder Fachgebiete zu sprechen. Hintergrund dieser Idee ist es, ein möglichst breites Wissen in unseren verschiedenen Abteilungen zu schaffen und von den vorhandenen Fachkompetenzen zu lernen. Nach der Keynote-Präsentation starten wir eine kurze Diskussionsrunde und halten fest, was wir gelernt haben.In dieser Woche hielt ich meine Keynote über das Thema "Digital Working Culture and Cultural Change". Ich absolviere gerade einen Online Kurs, durch den ich auf dieses Thema aufmerksam geworden bin. Mein Ziel war es, matchdigital einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen, um zu überprüfen ob wir bereits eine digitale Arbeitskultur leben.

Die VUCA-Methode

VUCA wurde ursprünglich vom amerikanischen Militär geprägt und wird heute zur Beschreibung von herausfordernden Situationen in der Unternehmensführung verwendet.

Volatility (Flüchtigkeit), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität), Ambiguity (Mehrdeutigkeit). Auf ein Unternehmen bezogen bedeutet das:

Volatility: Wer ist mein Kunde oder mein Wettbewerber von morgen?

Uncertainty: Es ist unsicher aus welchem Land mein Kunde kommen wird.

Complexity: Die Globalisierung macht alles noch komplexer.

Ambiguity: Individuallösungen sind gefragt. 

Die Bedingungen, in denen wir leben ändern sich stetig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben braucht es den digitalen Wandel. Eine tolle Veranschaulichung finden Sie auf youtube. Das Video sorgte in unserem Team für regen Austausch. Das "Affen-Experiment" verdeutlicht wunderbar wie wichtig es ist, Abläufe im Unternehmen zu hinterfragen, mitzudenken und eine digitale Unternehmenskultur anzustreben. Denn wenn bestehende Strukturen niemals hinterfragt werden, können diese auch nicht verändert werden. 

8 Dimensionen für eine digitale Arbeitskultur

Im Rahmen der Studie "culture first" stellt Capgemini Consulting wichtige Merkmale für eine digitale Arbeitskultur vor. In einem Interview mit der digitalen Elite wie Google oder IBM hat Capgemini Consulting die Gemeinsamkeiten von Unternehmen herausgearbeitet, die in der digitalen Transformation bereits weit fortgeschritten sind. Das Ergebnis sind 8 Dimensionen, die Orientierung und Anregung geben, den Stand der eigenen Arbeitskultur zu überprüfen. 

 Die 8 Dimensionen sind wie folgt:

  1. Customer Orientation (Kundenorientierung)
  2. Technology and digital processes ( Digitalisierte Technologien und digitalisierte Prozesse)
  3. Entrepreneurship (Unternehmertum)
  4. Agility (Agilität)
  5. Autonomous working conditions (Autonome Arbeitsbedingungen)
  6. Digital Leadership (Digitale Unternehmensführung)
  7. Collaboration (Kollaboration)
  8. Innovation and Learning (Innovation & Lernen)

In unserer anschließenden Diskussion haben wir versucht, die 8 Dimensionen auf uns selbst bei matchdigital anzuwenden. Jeder im Team hatte dadurch die Möglichkeit, seine persönliche Einschätzung zu dem Thema zu geben. Nachfolgend ein kleiner Einblick in unsere Ergebnisse.

Kundenorientierung

Dieses Thema ist bei uns immer im Gespräch und ein stetiges Lernfeld. Mit unserem Wachstum steigt auch die Komplexität und Notwendigkeit guter Kommunikation. Wir möchten diesen Anforderungen gerecht werden und planen daher ein Feedback-Formular auf unserer Webseite zu integrieren. So können wir direkt auf Kundenanmerkungen eingehen und von den Hinweisen unserer Nutzer profitieren. Gerade als Start-Up sind Rückmeldungen dieser Art für uns sehr wichtig. Zusätzlich arbeiten wir mit einer Software, um das entsprechende Anliegen an die richtige Abteilung weitergeben zu können. Während unserer Diskussion sind wir außerdem auf die Idee gekommen, einen Chatbot auf unserer Webseite zu integrieren, um es für Kunden und Interessenten so einfach wie möglich zu machen, mit uns in Kontakt zu treten. Aus dieser Diskussion ist dann auch die nächste Keynote-Idee entstanden und zwar über Chatbots. Hier werden wir weiter erörtern, ob diese Implementierung sinnvoll ist.

Kollaboration

Dadurch dass unser Team noch nicht allzu groß ist, sind unsere Kommunikationswege recht kurz. In unserem abteilungsübergreifenden Montags-Meeting besprechen wie nebst den wöchentlichen To-Do's und Anliegen, in welchen Bereichen abteilungsübergreifende Arbeit konkret sinnvoll ist. Ideen für ein bestimmtes Thema werden aus allen Unternehmensbereichen mit einbezogen und wertgeschätzt. Dieser Austausch und die Wertschätzung ziehen sich nicht nur abteilungsübergreifend, sondern beziehen sich auch auf die unterschiedlichen Positionen im Unternehmen. Unsere Hierarchien sind sehr flach, was angenehm ist.

Innovation & Lernen

Unsere wöchentliche Keynote ist ein Beispiel, wie wir versuchen, Innovation und Lernen konsequent in unseren Arbeitsalltag zu integrieren. Wir versuchen so von anderen Abteilungen zu lernen und unsere Unternehmenskultur weiterzuentwickeln. Zusätzlich darf jeder sich in der Woche etwas Zeit nehmen, über etwas Neues zu lesen und sich selbst fortzubilden. Regelmäßige Strategie- sowie Business Development Meetings dienen dazu, den Ideenaustausch anzuregen und über unser Wachstum zu reflektieren. Derzeit überlegen wir, eine Online Lernplattform zur Mitarbeiterschulung zu nutzen. Diese Weiterbildungsmöglichkeiten sind bei uns sehr beliebt. Durch die wöchentliche Keynote-Präsentation fließt der Lernprozess der Einzelnen letztlich zum Team zurück. Besonders in Zeiten mit hoher Arbeitsauslastung ist es notwendig, sich hierbei auf sinnvolle Themen zu fokussieren und neue Ideen kritisch zu bewerten. Für eine strukturierte Vorgehensweise ist es essentiell zu entscheiden, ob diese Idee aktuell wichtig ist, wie viel Zeit die Umsetzung in Anspruch nimmt und ob sie gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt weiterverfolgt werden sollte. Die neueste Software ist also nicht alles, wenn es um Digitalisierung geht. Der gemeinsame Austausch und die Reflektion über unsere Arbeitsabläufe sind grundlegend, um weiterhin agil zu sein und im digitalen Wandel nicht den Überblick zu verlieren. 

Welche der 8 Dimensionen sind bei Ihnen schon umgesetzt? Wo sehen Sie noch Potenzial?

Schreiben Sie mir gerne Ihre Erfahrungen und Gedanken in die Kommentare. Ich freue mich, wenn Sie meinen Artikel teilen oder über Vernetzungen in den sozialen Medien (Linkedin und Xing)

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Julia Edelmann

Julia Edelmann

Julia Edelmann studierte Internationale BWL an der Hochschule Furtwangen in Villingen-Schwenningen mit einem Schwerpunkt auf Marketing. Bei matchdigital leitet sie die Öffentlichkeitsarbeit und betreut unsere Digitalisierungspartner.